Du müsstest Gedichte schreiben

Nein, sagte sie unfreundlich, ich kann keine Gedichte. Und wenn du meinst, ich erzähle dir so etwas, weil es poetisch ist, dann verstehst du das alles nicht. Ich bin nicht poetisch, und wenn du je etwas liest von mir und findest Poesie darin, dann liegt’s an dir und nicht an mir und ist gegen meine Absicht. Poetische Schilderungen, die Zuflucht aller Schriftsteller, bei denen der Geist nicht ausreicht.

Nina Buschmann in Luise Rinser: Mitte des Lebens

Die Reise nach Buffalo

Die Reise nach Buffalo ist eine Fabel von Jakov Lind; die mir sympathischste Variante von Nils Holgerssons wundersamer Reise. Sie ist unveröffentlicht; eine Kopie des original mit Schreibmaschine geschriebenen Manuskriptes befindet sich in meinem Besitz.

»Es war einmal ein Storch und ein Igel die lebten auf einer Insel mitten im Atlantischen Meer. Der Igel hieß Charles und der Storch Viktor mit Vornamen, aber jeder kannte die beiden einfach als Storch und Igel-die-Wanderbrüder. Man nannte sie auch viel schlimmere Namen, die gar nicht schmeichelhaft waren; man nannte sie Vagabunden oder Hobos und Tramps, Zigeuner, Hippies und Drop-outs und irgendwas stimmte auch daran. Denn die beiden wollten einfach durch die Welt ziehen auf der Suche nach einem Riesenfisch namens Guru-Guru und nie mehr arbeiten.«

Digitale Literaturvermittlung

DILIMAG LogoTexte und Video-Mitschnitte der Referate von der „Dilimag“-Tagung, die am 23. und 24.10.2009 an der Universität Innsbruck stattfand. Thema: „Digitale Literaturvermittlung – Praxis, Forschung, Archivierung“

Tagung im Rahmen des Projekts DILIMAG. Das literarische Rahmenprogramm „Andere (digitale) Welten: Literaturblogs und Blogs über Literatur“ im „Literaturhaus am Inn“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Blogportal litblogs.net organisiert. Näheres dazu in Programm und Abstracts (pdf) und im Folder(pdf).

Das alles gibt es hier » Digitale Literaturvermittlung

Das Fatale an Romanen

Aldous Huxley: Das Genie u.d. Göttin»Das Fatale an Romanen«, sagte John Rivers, »ist, dass sie zu viel Sinn ergeben. Die Wirklichkeit ergibt nie einen Sinn.«
»Nie?« Fragte ich zweifelnd.
»Vielleicht aus der Gottesperspektive«, räumte er ein. »Nie aus der unsern. Ein Roman hat Einheit, ein Roman hat Stil. Die Wirklichkeit hat weder das eine noch das andre. Im Rohzustand ist das Dasein immer eine verflixte Sache nach der andern. Und jede der verflixten Sachen ist Thurber und zugleich Michelangelo, Mickey Spillane und zugleich Thomas von Kempen. Das Merkmal der Wirklichkeit ist ihre wesentliche Beziehungslosigkeit.«

Aldous Huxley: Das Genie und die Göttin.