Gesellschaft: Gebrochene Biografien

Sie waren Lehrer, Ärzte, Ingenieure, aber in Deutschland bekamen sie keine Arbeit

Allein zwischen den Jahren 1991 und 2004 kamen etwa 220.000 Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Sie hofften auf ein Leben in Sicherheit, bessere Chancen für ihre Kinder und darauf, gesellschaftlich und beruflich Fuß zu fassen. Etliche Wünsche erfüllten sich. Doch vielen Zuwanderern gelang es nicht, an ihre berufliche Laufbahn anzuknüpfen – trotz guter Ausbildung und Berufserfahrung.

Quelle: Gesellschaft: Gebrochene Biografien | Jüdische Allgemeine

Kriminalroman – gestern und heute

Die alten Denk- und Kombinationsspiele sind überlebt.
Das Geschäft mit den Kriminalromanen floriert. 675 neue Titel sind im letzten Jahr auf den Markt gekommen; in diesem Jahr werden es noch mehr sein. Erstauflagen zwischen 20 000 und 50 000 sind nicht ungewöhnlich. Hersteller und Verteiler können getrost auf alle jene verschämten Tricks und Techniken verzichten, mit denen sonst geistiges Gut in Umlauf gebracht wird. Autoren, Verleger und Buchhändler wollen mit Kriminalromanen vor allem Geld verdienen – daran gibt es nichts zu deuteln.

Quelle: Kriminalroman – gestern und heute Von Günther Wolf DIE ZEIT 16. August 1963

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Das Rüstzeug eines Geschichtenerzählers

Was tun, wenn man nicht weiß, worüber man schreiben soll? Richard Price empfiehlt seinen Studenten, das Familienalbum aufzuschlagen, und gibt uns einen Einblick in das Geschichtenarsenal seiner eigenen Familie.
… Die alte Devise »Schreib über das, was du kennst« kann verhängnisvoll sein, wenn die Autoren noch nicht mal wahlberechtigt sind oder alt genug, um Alkohol zu kaufen; da werden Wörter exerziert, und kreative Schreibübungen lesen sich wie kreative Schreibübungen.

Quelle: Das Rüstzeug eines Geschichtenerzählers

06-2016

Tagebucheintrag – inscripziun en il diari – cofnod dyddiadur

Donnerstag, 02.06.2016

Rentenpolitik und FlaschensammelnAltersarmut ist die Folge falscher Entscheidungen. Sie trifft viele jüdische Zuwanderer

Quelle: Meinung: Rentenpolitik und Flaschensammeln | Jüdische Allgemeine

Was heißt hier linksgrün?1. Juni 2016 um 11:57 Uhr Die neue Rechte hantiert mit perfiden demagogischen Begriffen. Die Linke postet Katzenbilder. Höchste Zeit für ein bisschen Ideologiegeschichte.

Quelle: Ideologie: Was heißt hier linksgrün?

„Politisch und medial erleben wir gerade eine Zwangshysterisierung“Stefan Zweig floh vor dem Krieg in Europa und der Verfolgung in das ihm fremde Brasilien. Ein noch immer brandaktuelles Thema, erklärt Regisseurin Maria Schrader.

Quelle: Maria Schrader: „Politisch und medial erleben wir gerade eine Zwangshysterisierung“ | ZEIT ONLINE

Sonntag, 12.06.2016

Ballast aus der Bibliothek aussortieren …

Indem die feinmotorischen Fähigkeiten der Finger, die den Menschen vom Tier unterscheiden, buchstäblich aus dem Spiel bleiben, offenbart sich der Fußball zunächst als bewusste Form des Kulturverzichts.

Quelle: Philosophischer Wochenkommentar – Über die Dialektik des Fußballspiels

So übte ich mich heute Abend in Kulturverzicht und lag mit beiden Katzen vorm Fernseher und betrachtete das Spiel Deutschland – Ukraine (allerdings ohne Ton)

Sonntag, 19.06.2016

In Zeiten des Zweifels

Zwischen der Geschichte und mir stimmt etwas nicht

»Zwischen der Geschichte, die ich schreiben will, und mir stimmt etwas nicht. Welches Thema ich auch anrühre, nach fünf oder vier, manchmal sogar nach zwei Seiten schmeißt mich die Geschichte oder schmeiße ich mich aus dem Buch wieder raus. Als hätte ich darin nichts zu suchen.«
Quelle: Maron, Monika: Pawels Briefe : eine Familiengeschichte. Frankfurt am Main : S. Fischer, 1999. – ISBN 3-10-048809-1. S.52