Auch Beckmanns nächstes Katzenbild, das »Stilleben mit Katzen« von 1917, stellt zwei Battenbergsche Katzen dar. Sie sitzen bzw. kauern auf einem Holztisch, zwischen sich eine Blumenvase und zwei Teller mit rohen Kohlrüben. Doch im Unterschied zu den Stilleben der Barockzeit sind Beckmanns Katzen nicht als gierige Räuber dargestellt. In sich versunken, sind sie Teil des bürgerlichen Alltags, selbstverständliche Mitbewohner der häuslichen Welt. Die Gelasseneheit der Katzen verwundert nicht, denn es gibt für sie hier nichts Schmackhaftes zu fressen – im Gegenteil: Die Kohlrüben deuten auf die kriegsbedingte Nahrungsnot hin. Im sogenannten Kohlrübenwinter 1916/17 stellte das Halten zweier Katzen einen ungeheuren Luxus dar. So manches Katzentier verschwand in diesen entbehrungsreichen Monaten als Dachhase in der Bratröhre.