Bücher Dezember 2017

frisch auf den Tisch

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antiquarisch erstanden

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ein Weihnachtsgeschenk

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(jetzt muss ich auch noch kochen …)

Max Beckmann und seine Katzen

Max Beckmann: Stilleben mit Katzen, 1917

Auch Beckmanns nächstes Katzenbild, das »Stilleben mit Katzen« von 1917, stellt zwei Battenbergsche Katzen dar. Sie sitzen bzw. kauern auf einem Holztisch, zwischen sich eine Blumenvase und zwei Teller mit rohen Kohlrüben. Doch im Unterschied zu den Stilleben der Barockzeit sind Beckmanns Katzen nicht als gierige Räuber dargestellt. In sich versunken, sind sie Teil des bürgerlichen Alltags, selbstverständliche Mitbewohner der häuslichen Welt. Die Gelasseneheit der Katzen verwundert nicht, denn es gibt für sie hier nichts Schmackhaftes zu fressen – im Gegenteil: Die Kohlrüben deuten auf die kriegsbedingte Nahrungsnot hin. Im sogenannten Kohlrübenwinter 1916/17 stellte das Halten zweier Katzen einen ungeheuren Luxus dar. So manches Katzentier verschwand in diesen entbehrungsreichen Monaten als Dachhase in der Bratröhre.

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Mond der Kindheit

Vollmond über Neuhermsheim 04.11.2017

Der gelbe Hase braute treffliche Getränke,
Der Mann im Mond saß bei ihm in der Schenke.

Bis einst der Drache Mond und Mann verschlang
Und Nacht wie dunkle Trauer niedersank.

LI-TAI-Pe (Klabund) Auszug

Feldbeichte

Vollmond über Neuhermsheim 05.10.2017

Im Herbst, wenn sich der Baum entlaubt,
Nachdenklich wird und schweigend,
Mit Reif bestreut sein welkes Haupt,
Fromm sich dem Sturme neigend:

Da geht das Dichterjahr zu End’,
Da wird mir ernst zu Mute;
Im Herbst nehm’ ich das Sakrament
In jungem Traubenblute.

Da bin ich stets beim Abendrot
Allein im Feld zu finden,
Da brech’ ich zag mein Stücklein Brot
Und denk’ an meine Sünden.

Ich richte mir den Beichtstuhl ein
Auf ödem Heideplatze;
Der Mond, der muß mein Pfaffe sein
Mit seiner Silberglatze.

Und wenn er grämlich zögern will,
Der Last mich zu entheben,
Dann ruf’ ich: »Alter, schweig’ nur still,
Es ist mir schon vergeben!

Ich habe längst mit Not und Tod
Ein Wörtlein schon gesprochen!«
Dann wird mein Pfaff vor Ärger rot
Und hat sich bald verkrochen.

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Gottfried Keller: Feldbeichte [bibcite key=Michl2017]
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