Schon lange hatte er alles aufschreiben wollen, aber er würde es nie tun. Was alles? In einem Tagebuch konnte er sich nur verirren, Sätze müßte er schreiben wie Stollen, sie hineintreiben in den Berg, der seine Geschichte war. Und schließlich, er ahnte das, bräche alles zusammen, unterhöhlt wie es wäre. Bruchstücke blieben zurück, Trümmer, die zu keinem System gefunden hatten, verschüttete Winkel, tote Schächte, nirgends Seitenwege ins Freie.
Jürgen Theobaldy
Jürgen Theobaldy: Spanische Wände, Roman, 1. Aufl. – Reinbek bei Hamburg, Rowohlt, 1981 299 S., 19 cm ISBN: 3-498-06472-X