NS-Raubgut : Publikation zu Reichstauschstelle u. Preußischer Staatsbibliothek 1933-1945
Die zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörende Staatsbibliothek zu Berlin hat zum ersten Mal in großer Tiefe und Breite das im NS-Staat aufgebaute Netzwerk zur Beschaffung von Literatur und deren Verteilung an deutsche Bibliotheken untersucht. Dieses Netzwerk verteilte große Mengen an Büchern, die bei so genannten Reichsfeinden und jüdischen Verfolgten beschlagnahmt worden waren, an wissenschaftliche Bibliotheken oder andere Einrichtungen in Deutschland und Österreich. Um die Rolle der Preußischen Staatsbibliothek (heute Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz) und der dort bis 1945 angesiedelten Reichstauschstelle aufzuklären, wurden in neun Archiven umfangreiche Akten studiert – dabei waren auch Erwerbungsakten der Preußischen Staatsbibliothek, welche sich kriegsbedingt in Jelenia Gora (früher Hirschberg) befinden. Insgesamt lässt die Aktenlage, die aufgrund von Kriegsereignissen lückenhaft ist, nicht zu, den Umfang der fraglichen Bestände zuverlässig anzugeben.